Eisvogel
„Schaffung von Lebensräumen für den Eisvogel“
Nach behördlicher Genehmigung für die Umgestaltung des Bachlaufs am Erlenbach, oberhalb von Kapellen-Drusweiler, wurde die Vereinsjugend am 19. Juli zu einer Jugendaktivität eingeladen.
Trotz Urlaubszeit konnten unsere Jugendwarte neun jugendliche Vereinsmitglieder am Einsatzort begrüßen. Nach kurzer Lagebesprechung wurden die Stellen mit Stöcken markiert an denen die Wasserbausteinen bzw. Totholzwurzeln in den Erlenbach eingebracht werden sollten.
Nach Absprache mit dem Unterhaltspflichtigen soll die Fließrichtung, die zur Zeit einen gradlinigen Verlauf aufweist, verändert werden.
Nach kurzer Diskussion unter den Jugendlichen wer nun eine Watthose bekommt und ins Wasser darf wurde die Jugendgruppe in eine Wassergruppe bzw. Landgruppe aufgeteilt.
Mittels einer Schubkarre wurden die zuvor angelieferten Steinbrocken an den Bachrand transportiert. In mühevoller Handarbeit wurden Stein für Stein von der Wassergruppe in den Bach zu einem Querriegel aufgesetzt. Mit erkennbaren Erfolg, da sich die Bachströmung den leichtesten Weg sucht entstand die erste leichte Bachkrümmung. Weitere zwei Steinriegel wurden versetzt hintereinander im Bach aufgesetzt.
Die Landgruppe versuchte durch Uferabgrabungen die Uferböschung abzuflachen bzw. das Bachbett zu verengen. Zur Erdreichstabilisierung der neu entstandenen Engstellen wurden Totholz bzw. große Steinbrocken verwendet. Die Totholzwurzeln wurden zusätzlich mit Torstangen verankert. Das erwünschte Ziel eine schnellere Fließgeschwindigkeit des Bachwassers zu erzielen konnte man leicht erkennen. Zum Abschluss wurden noch einige große Steinbrocken in den Bachlauf gesetzt, damit Verwirbelungen entstehen und somit das Wasser mit Sauerstoff angereichert wird.
Während unseres ersten Arbeitseinsatzes wurden 4 qm Wasserbausteine und 9 Totholzwurzeln ins Bachbett eingebracht.Der Einsatz dauerte ca. 3,5 Stunden. Der Bachverlauf weist nun eine mäßige
Laufkrümmung mit unterschiedlichen Wassertiefen auf.
Im Sommer bilden sich auf etlichen Weihern, je nach Wetterlage, Algenklumpen an der Wasseroberfläche. Viele Bachflohkrebse finden in den Algen oder an den Wasserpflanzen ihre Nahrung und somit ihren Lebensraum.
Als zweite Jugendaktion in den Sommerferien stand eine Umsiedlungsaktion an Bachflohkrebsen, in den Erlenbach, auf dem Jugendprogramm.
Nach kurzem Rundruf traf sich die Jugendgruppe an einem Privatgewässer. Bei der wöchentlichen durchgeführten Säuberungs- und Pflegearbeiten durch den Teichbesitzer werden u.a. Algen und zu stark auswuchernde Wasserpflanzen von der Wasseroberfläche abgefischt. Beim Abschöpfen der Algen werden auch Bachflohkrebse, die in den Algen leben, aus dem Teichwasser entnommen. In mühevoller Handarbeit wurden von den Jugendlichen die Bachflohkrebse aus den Algen ausgelesen und in mehreren artgerechtem Behältern gesammelt. Viele große und kleine Bachflohkrebse konnten somit innerhalb einer Stunde durch die Ausleseaktion gerettet werden. Im Anschluss erfolgte mit den ausgelesene Objekte die Umsiedlung in den Erlenbach.
Bachflohkrebse bilden u.a. die Nahrungsgrundlage für den im Spätjahr anstehende Fischbesatz an heimischen Kleinfischen.
Um die Streckenweise bestehende Pflanzenarmut im Erlenbach zu mindern, durften einige Kinder aus dem Privatteich mehrere Wasserpflanzen wie den Igelkolben, Binsen, Pfeilkraut und einige Rohrglanzgräser entnehmen. Zeitgleich mit den Bachflohkrebsen wurden die Wasserpflanzen in das Bachbett eingebracht und mit Steinen das Wurzelwerk verfestigt.
Einige Überwasserpflanzen besitzen optimale Voraussetzungen zur Befestigung von Grabenböschungen. Zudem tragen sie zur Selbstreinigung des Bachwassers bei, denn sie binden Nähr- und Schadstoffe.
Die Jugendgruppe hofft mit der Pflanzaktion den Mangel an Wasserpflanzen im Erlenbach zu mindern und somit neue Lebensräume für Vögel, Fische, Amphibien und Insekten zu schaffen.